Zeit ein Fazit zu ziehen

Mittlerweile sind wir wieder in Aachen angekommen und versuchen unsere Reise aufzuarbeiten. Wir haben eine Menge erlebt und viel gelernt. Hier möchten wir ein Fazit zu unserer Planung und unserem Equipment ziehen, da diese ausschlaggebend für den Verlauf unserer Reise waren.

Vor der Reise…

Wir haben im Vorhinein eine Menge geplant. Alles was wir mitnehmen wollten, haben wir sorgfältig aufgelistet und somit versucht, wirklich nur das Nötigste einzupacken. Dies hat sich als sehr hilfreich erwiesen, da wir auf der Fahrt nichts vermissen mussten und dennoch relativ wenig dabei hatten. Allerdings muss man hier wirklich rigoros sein und sich fragen „Brauch ich das unbedingt?“ bzw. „Wie oft werde ich das überhaupt benutzen müssen?“. Wir haben selbst gemerkt, dass wir eine Menge an Gewicht hätten einsparen können, wenn wir noch mehr reduziert hätten. Ganz wichtig ist hier auch, dass man mehrere Tage vorher ein Probepacken macht – hier kann man alles quasi auf den Prüfstand stellen.

Außerdem war es sehr gut, dass wir uns bewusst mögliche Probleme vorgestellt haben und uns somit darauf vorbereiten konnten (z. B. das Thema Stromversorgung). Das Solarpanel beispielsweise hat sich als sehr wirkungsvoll erwiesen. Ebenso sind wir auf die Stromversorgung durch das E-Werk mit Pufferakku von Busch+Müller gekommen.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist für das Gleitschirmfliegen während einer solchen Reise die Vorbereitung der Fluggelände. Hier muss man sagen, dass es davon eigentlich nicht genug geben kann. Ohne viele Tipps von Locals und erfahrenen Piloten hätten wir so manchen genialen Flug nie erleben können. Es macht wirklich Sinn vorher Gastflugregeln, Geländebesonderheiten und hilfreiche Kontakte heraus zu suchen. Ein kleiner Tipp an dieser Stelle ist es, schon bei der Routenwahl Regionen anzusteuern, die viele Fluggebiete für verschiedenste Wetterlagen haben. Man muss sich immer vor Augen führen, dass man mit dem Fahrrad unterwegs ist und ein Startplatzwechsel mit unter 5 Stunden kosten kann.

Grundsätzlich ist es ideal, wenn mann zwei oder drei tägige Probetour macht, um zu schauen, ob alles so funktioniert, wie man sich das vorgestellt hat.

Während der Tour…

Hier wurden wir durch unsere genaue Planung im Vorfeld belohnt. Klar- alles kann man nicht planen, aber wir hatten nichts zuhause vergessen und hatten für alles vorgesorgt. Das hat uns eine Menge abgenommen. Gerade in stressigen Situationen war das sehr angenehm. Unsere Tour konnte nur so gut verlaufen, da wir erstklassiges Equipment dabei hatten. Durch geringes Gewicht und praktische Anwendung zeichnete sich alles aus, was wir dabei hatten.

Räder & Anhänger:

Die Räder haben sich völlig bewährt. Anstrengende Steigungen waren mit und ohne Anhänger gut zu meistern. Das GIANT ToughRoad SLR EX Crossbike ist unglaublich robust und egal was wir befestigen wollten, wir fanden immer eine Stelle, die allen Belastungen Stand hielt. Wir hatten keine einzige Reparatur, geschweige denn einen Platten. Auch nach mehreren langen Touren hintereinander hatten wir keine Beschwerden und konnten das Fahrradfahren genießen. Der Anhänger Journey Trailer mit Drybag von Topeak war ein super Teil! Das Fahrgefühl bleibt unbeeinträchtigt und durch die wasserdichte Tasche konnten wir vieles vor Regen und Hagel schützen. Gerade in der Nacht mussten wir dadurch nicht alles im Zelt verstauen. Das An- und Abkuppeln ist mit etwas Übung auch in beladendem Zustand kein Problem. Wir haben vor unserer Reise den Anhänger etwas modifiziert. Um die Packsäcke zu transportieren, konstruierten wir einen klappbaren Aufbau. Nach einiger Zeit fiel uns allerdings auf, dass durch den Aufbau gerade bei Single Trails das Fahren sehr unangenehm wurde. Daher entschieden wir uns, den Aufbau zu demontieren und die Packsäcke auf dem Gepäckträger zu laden. Dadurch war das Fahren wieder angenehmer (auch bei Single Trails) und wir konnten die Reise ohne Beeinträchtigungen fortsetzen.

Flugausrüstung:

Der Masala 3 (M) sowie das Range Air (M) und das Range X-Alps (M) erwiesen sich als Erfolgsbringer für unsere Tour. Mit etwas über 7 kg (mit Helm, Instrumenten, Kamera und Wasser!) hatten wir vollwertige Flugausrüstungen dabei, die uns auch bei längeren Flügen durch einen super Komfort beeindruckten. Der Masala ist ein super Schirm, der einem ein gutes Sicherheitspotential bietet, aber dennoch Spaß machen kann und wendig ist. Längeres Thermikfliegen war kein Problem und höher klassifizierte Schirme waren beim Kreisen nicht deutlich im Vorteil. Wir sind wirklich froh, dass wir uns für den Masala 3 entschieden haben, da wir dadurch einen A-Schirm dabei hatten, mit dem wir keinen Nachteil in der Luft hatten. Unsere Fluginstrumente haben ihren gewohnten Dienst getan. Die Flugnavigation mit unseren Smartphones hat sich ebenfalls als sehr gut erwiesen. Gerade beim Kurbeln in Aschaffenburg mussten wir genau auf den Frankfurter Luftraum achten. Wirklich hilfreich war ebenfalls die Schleppklinke, mit der wir uns sogar bei flachen Startplätzen zu Fuß herausschleppen konnten.

Schlafequipment:

Das Schlafen war für uns eine der wichtigsten Sachen auf unserer Tour. Nur gut erholt konnten wir am nächsten Tag mehrere Kilometer zurücklegen und dennoch Fliegen gehen, ohne dabei tierisch erschöpft zu sein. Das Salewa Litetrek III ist super schnell aufgebaut und hat Wind und Wetter standgehalten. Unsere Reise war immer wieder von Regen und Gewitter beeinflusst, doch wir sind im Zelt immer trocken geblieben. Die selbstaufblasbaren Isomatten und Schlafsäcke zeichneten sich durch wirklich guten Komfort und ein leichtes und praktisches Packmaß aus.

Navigation:

Die ersten Touren konnten wir zuhause vom PC aus planen. Dabei hat man natürlich eine bessere Übersicht und konnte etwas schneller und leichter eine Route, die auch mit einem Anhänger zu meistern ist, planen. Mit dem Smartphone ist es etwas komplizierter eine Route zu planen, die Single Trails vermeidet und auch mit schwerem Gepäck zu meistern ist. Dabei halfen zum einen Tipps von Locals und unsere Radfahrkarte. Ein riesen Vorteil von Navigationsapps im Gegensatz zur Karte ist, dass die Karte nur einen gewissen Teil abdeckt. Mit dem Smartphone kann man in jede Richtung fahren und hat im Prinzip immer das Kartenmaterial dabei. Wir konnten dadurch Ziele anfahren, die wir vorher nicht berücksichtigt hatten. Um unsere Smartphones und auch Fluginstrumente laden zu können, mussten wir sicherstellen, dass wir auch ohne Steckdose eine Lademöglichkeit schafften. Dazu benutzten wir ein Solarpanel und das E-Werk mit Pufferakku von Busch+Müller. Das Solarpanel eignete sich hervorragend um die Powerbanks zu laden. Mit dem E-Werk konnten wir während des Radfahrens unsere Smartphones laden bzw. trotz Navigation den Akkusativ halten.

Fazit

Bei dieser Reise war es offensichtlich sehr wichtig schon vorher genau zu wissen, was man mitnehmen kann und will. Wir haben gemerkt, dass eine ausführliche Planung sehr sinnvoll ist und eine Menge Spaß machen kann. Uns ist aufgefallen, dass wir gar nicht so viele Kompromisse eingehen mussten, um alles mitzubekommen. Das hat uns gezeigt, dass es wirklich möglich ist, eine Flugreise mit dem Fahrrad zu machen. Wir können wirklich jedem empfehlen, sich darauf einzulassen und vielleicht mal einen Tagesausflug zu einem Fluggebiet in der Nähe mit dem Rad zu probieren. Es macht Spaß, macht Fit und man kann bereits auf dem Weg zum Fluggelände das Wetter und die Natur wahrnehmen.

Für uns war bike-hike-fly eine geniale Reise mit vielen Facetten. Jetzt steht es fest, es ist möglich, ohne Auto eine Flugreise zu erleben und wir freuen uns schon jetzt auf das nächste Abenteuer.